Donnerstag, 17. Januar 2013
5. und 6. Monat: Von Carneval,Heimweh und Hotel Mama
Meine lieben, mein Kopf war die letzten Wochen voll von tausenden Dingen und ich hab es leider nciht geschafft einen neuen Eintrag zu machen, aber nun bekommt ihr endlich wieder ein bisschen was zu lesen:)

Nach 4 Monaten in meiner alten Gastfamilie wurde ich schliesslich von meinen Gasteltern dazu gebeten mir eien neue Familie zu suchen, da sie Probleme bei der Arbeit hatten und zudem nicht so viel Zeit mit mir verbrigenen konnten wie sie es sie gewunscht hatten, da Arbeit und Baby sie voll in Anspruch nahmen. Wir gingen aber sehr gut auseinander und sehen uns manchmal noch zufallig:)
Es war eien tolle erfahrung bei ihnen zu leben, einen kleinen Babygastbruder zu haben, zu sehen wie ein junges Parchen inn Paraguay zu kampfen hat um sich eien Existenz aufzubauen und die Kultur von ihnen kennenzulernen. Denn was ich nun in meiner dritten Gastfamilie in der ich fast 2 Monate war gemerkt habe ist, das die paraguayische Kultur sich in jeder Familei ganz anders aussert! So hatte ich in meiner alten Gastfamilie jegliche Freiheit zu tun was ich wollte, auszugehen, den ganzen Tag mit Freunden unterwegs zu sein, bei Freunden ubernachten und Nachts spaet wiederzukommen. Ganz anders in meiner neuen Familie! Zunachst ist es naturlich eine ganz andere Erfahrung mit einer grossen Familie zusammenzuwohnen, aufeinmal war ich Teil einer 8-kopfigen Familie, mit 4 Gastgeschwistern die zwischen 16 und 23 Jahre alt sind und 2 netten Eltern und 2 Hunden. Naja eigentlich 3 Hunde aber die Gastmutter mochte einen der Hunde nicht und hat ihn irgendwann einfach klammheimlich der Angestellten geschenkt und behauptet er sei entlaufen, eine sehr witzige Geschichte! Zwischendurch hatten wir auch zwei suesse Papageien denen wir versuchten das sprechen beizubringen, was aber leider nicht klappte. Irgendwann flogen beide davon, was in die Freiheitgehoert sollte man eben nicht einsperren..
Ich waere den Papageien gerne gefolgt, denn genauso fuehlte ich mich auch in der neuen Gastfamilie, die zwar sehr nett und anfangs auch extrem herzlich war, aber sich mit der Zeit sehr uber meine fehlende Ordnung und anderen Teilen meiner Persohnlichkeit stoerte;D Zudem durfte ich Abends kaum raus und musste auch Tagsuber immer um Erlaubnis bitten um etwas mit Freunden zu unternehmen, eine Kontrolle und Einschrankung die ich in Deutschland nun wirklich nicht gewohnt bin seit ich volljahrig bin! Hier ist es jedoch so, dass man solange man zu Hause wohnt voll und ganz von den Eltern abhangig ist, immer um Erlabnis bitten muss, egal ob es sich ums ausgehen oder eine Reise handelt. Da sieht man teilweise 26 Jahrige Manner die um 3 Uhr Morgens von ihrer Mutter angerufen werde dass sie gefalligst Nachhause kommen sollen;D

Aber so ist jede Kultur eben anders, und hier in Paraguay ist es eben auch notiger dass die Eltern mehr auf die Kinder aufpassen, denn in einigen Orten ist es Gefahrlicher als in Deutschland und besonders auf die Madchen wird viel aufgepasst damit sie nicht unter falschen Einfluss geraten.In meiner Stadt ist es zwar nicht so gefahrlich aber ich kann trotzdem sehr gut verstehen dass viele Eltern ihre Kinder so stark kontrollieren, denn ich denke sie haben mehr Erfahrung und Uberblick als wir Jugendlichen um zu uberblicken wo Gefahren lauern. Ein weiterer Punkt der mir in der dritten Gastfamilei stark auffiehl war der Umgangston. Die Gasteltern „baten“ beziehungsweise kommandierten ihre Kinder dauernd herum, hol mir dies, mach das, mach mir einen Terere...Das liegt vermutlich auch stark daran dass sie eine konjungierte Verform verwenden die eine negative, befehlerische Konsonanz erzeugt, sie sagen vamos aufera = wir gehen raus, No vas a hacer eso =du wirst nicht das tun, dame eso=gib mir dies, invitame=lad mich ein.
So fuhle ich mich oft etwas uberrumpelt wenn ich dazu aufgefordert werden jemanden einen Gefallen zu tun wenn sich die Frage anhoert wie ein Befehl...
Jedoch reden viele, zumdeinst in Encarnacion so, und mit der Zeit werde ich mich da auch noch dran gewohnen

Letztes Wochenende hatte ich meine erste kleine Reise, ich war in Ituzaingo in Argentinien, ein Ballermannahnlicher Ort mit Strand und dem gleichen Fluss den wir hier auch in Encarnacion haben, der aber aussieht wie ein Meer und vieeeelen Menschlein und Bierlein und betrunkenen Gestalten;D Wir waren mit 5 Freunden von Techo bei einem Campingplatz direkt am Strand und hatten extrem viel Spass Es ist toll wie spontan hier alle sind, wenn man abends vom Strand wiederkam bei dem schon die erste fruhe Party anfing wurde man auf der Strasse schon von der nachsten erwartet, es reicht schon ein Auto mit Musikanlage und alle tanzen!Eine tolle Stimmung!:) Dieser Urlab tat mir wirklich mal wieder gut, denn nach 6 Monanten so weit weg von Zuhause uberkam mich ein riesiges Heimweh, meien Arbewit erfullte mich nicht, alles kam mir doof vor udn ich wollte nur noch nahc Hause. Mit einem Mal anderte sich aber wieder die ganze Lage, vor ein Paar Tagen wechselte ich in eine neue Familie, ich wohne nun bei meiner Spanischlehrerin die ein wahrer Godlschatz ist! So lerne ich auch ein bisschen die Japanische Kultur kennen, denn ihr Mann ist zwar in Paraguay geboren, seien Grosseltern sind jedoch aus Japan. Das Essen ist jedenfalls kostlich und die Familie unglaublich toll!:) Leider kann ich doret nicht wohnen beliben da ich gerade im Zimerm des 13 Jahrigen Sohnes schalfe udn er solange bei seinen Eltern schlafen muss, das ist auf jden Fall keien Langfristige Losung. Ich musste so schnell von der anderen familie ausziehen da sich einer der Bruder die Wrbelsaule stark verletzt hat udn nun in Asuncion operiert werden muss, so musste die ganze familei hinfahren und alleien konnten sie mich ncith lassen, zudem wollte ich aj eh wechseln , da es einfach zu viele Problematiken gab...
Nun werde ich baldf in eien neue familei fuer die nachsten 6 Monate kommen und ich finde es irgendwie auch toll das ich die Chance habe so viele verscheidnen Familien kenennzulernen udn mir so ein besseres Bild davon machen zu keonnen wie sich die Paraguayische Kultur in jeder Familei anders aussert und auch inwiefern Familein die vor vielen Jahren nach Paraguay integriert sind sich die Kutlur zueigen gemacht haben.

Fuer mich fangt nun in 2 Tagen der Carneval an, seit einem Monat habe ich jeden Tag Sambatraining, Fitnessstudio und Lauftraining um mich darauf vorzubereiten:)
Ich bin schon ganz aufgeregt, wann bekommt man schon mal dei Chance bei einem echten Carneval mittzutanzen bei dem sogar Grupen aus Rio de Janeiro auftreten?!
Und auch ansonsten bin ich hier wieder richtig gluklich, bald habe ich eine tolle Reise durch Argentinen vor mir und im Juni gehts nach Rio de Janeiro!:)
Bald hoert ihr wieder was neues von mir, eine dicke Umarmung, ich freu mich schon auf euch!:)

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Mittwoch, 24. Oktober 2012
Un Techo para mi pais, erste Konstruktion
3 .Monat:
Meine lieben, ich hatte in letzter Zeit viel um die Ohren und hatte leider noch keine Zeit zu schreiben, aber nun endlich zu den Neuigkeiten!:)
Es sind nun schon fast 3 Monate vergangen seit ich den deutschen Boden verlassen habe und ich fühle mich mehr und mehr wie eine echte Paraguayerin!;D
Das Wetter ist so heiß dass ich jeden Tag Terere mit mir rumschleppe, das wird wohl auf eine einseitigen Armuskulatur hinauslaufe (immerhin 2 Liter fasst die Thermoflasche);D. Ich bin aber heilfroh dass es Terere gibt, bei den 30-40 Grad die wir jetzt schon im Frühling haben hat man wirklich das Gefühl zu schmelzen!Oh vorallem Nachts ist es unangenehm wenn man keine Klimaanlage oder Ventilator hat!Da wacht man schon mal auf als wäre ,man gerade schwimmen gewesen;D
Ich bin ja eigentlich Sonnenverrückt wie ihr alles wisst, aber hier ist es sogar mir heiß!an manchen Tagen ist es dann auch angenehmer einfach drinnen zu bleiben, für mich früher unvorstellbar!Ich glaube im Dezember wenn wir dann Sommer haben und ich Weihnachten am Strand verbringe, bei 48 Grad , werde ich den Schnee bei uns vermissen, das Schlittenfahren, die gemütlichen Abende Zuhause....
Ich laufe seit etwa einem Monat ueberallhin, sodass ich an die 3 Stunden am Tag bewegung habe was bei dem Wetter teilweise damit Ende dass ich gegrillt werde wie ein Hunchen;D Aber bei dem guten Essen dass es hier gibt ist es auf jeden Fall das richtige Mittel gegen einen schwangerschaftsbauch ohne schwanger zu sein;D

Aber nun zu der ersten Konstruktion!
Nach dem Spendensammeln hatte ich ja schon einen kleinen Eindruck davon wie das Projekt Techo so ist, wofür genau all diese jungen Menschen sich einsetzen und wie viel Spaß es macht zusammen mit anderen für eine gute Sache zu kämpfen.
Bei der Collecta wurde mir bereits bewusst das sehr viele Paraguayos hier das Projekt kennen und gerne unterstützen, es kam zwar leider nicht so viel Geld zusammen wie erhofft wurde, trotzdem waren die Menschen die wir um eine Spende baten alle hilfsbereit und einige sogar sehr großzügig!
Der Häuaerbau war dann nochmal ein ganz anderes Erlebnis!

Der Häuserbau ist eine unbeschreibliche Erfahrung! Die ganzen Eindrücke und Gefühle die ich dabei hatte sind schwer zu verstehen wenn man nicht dabei war, es ist einfach ein durcheinander aus langsamer Erkenntnis einer Realität die mir sonst verborgen blieb, ein Zusammengehörigkeitsgefühl weil wir Techeros alle für das selbe Ziel kämpfen,unsere Kraft, unserer Wut über die soziale Ungerechtigkeit ein Ventil geben in dem wir etwas tun, in dem wir Menschen ein Haus bauen die sonst zu 10 in einer Hütte mit Plastikfoliendach leben, die von der Gesellschaft teilweise ignoriert und verachtet werden, die isoliert, vergessen von der Mehrheit auf dem Land leben.

Es sind wundervolle Menschen für die wir bauen, Menschen die mit aller Kraft das Geld zusammengekratzt haben, dass sie für das Haus bezahlen müssen.
Ein Haus kostet eigentlich 7 Millionen Guaranies, 1400 Euro, Techo verlangt jedoch nur 80 Euro von ihnen, das ist Teil des Konzepts dass die Organisation verfolgt, die es sich zum Ziel gemacht hat alles dafür zutun um die Armut in ganz Südamerika zu verringern.
Schritt für Schritt, in dem sie auf diesen Teil der Realität aufmerksam machen, in dem sie den Menschen in der ersten Stufe des 3 Stufen Plans das Grundbedürfnis eines Heimes mit Dach erfüllen, dass sie vor der Kälte und den Unwettern schützt, das sie morgens trocken aufwachen lässt, zulässt dass sie ihre Sachen sicher aufbewahren können.

Einige Familien, so wurde mir erzählt, können an Tagen an denen es regnet nicht zur Arbeit, da sie mit ihren 7 Sachen an einen trockenen Ort müssen damit diese nicht kaputt gehen oder geklaut werden. Das Gefühl dass diese nun ihr eigenen Haus besitzen, sicher schlafen können und vorallem Schutz vor Kälte und Unwetter haben (was hier durchaus auch vorkommt!) ist wunderschön. Die Familien für die ich bauen durfte waren sehr herzlich, bei meiner ersten Konstruktion bauten wir für eine indigene 10- Köpfige Familie die alle mitgeholfen haben, vom 3 Jährigen Bub bis zum Vater!Bei der zweiten Konstruktion baute ich eine noch engere Bindung zu der Familie auf, sie haben Facebook und wir sind immer noch im Kontakt:) Es ging soga soweit dass die ganze Nachbarsschaft eine Abschiedsparty für mich organisieren will bevor ich wieder nach Deutschland gehe:)

Zum Konzept vom Techo gehört es auch dass man die Familie für die man baut besser kennenlernt, sich mit ihnen austauscht und die Umstände in denen sie leben sieht um die Notwendigkeit des Projekts zu verstehen. So bringen wir bei jeder Konstruktion Essen mit (das vorher bei einer Supermarktcollecta zusammengesammelt wurde), das dann Mittags von der Familie gekocht wird. Nach getaner Arbeit gibt es nichts besseres als eine leckeres warmes Essen, da schätzt man die Mahlzeit gleich doppelt! Was ich an Techo toll finde ist auch dass hier alles geteilt wird, sowohl bei den Familien als auch später in den Schulen in denen wir für die 3 Tage immer schlafen gab es zu wenig Teller, sodass man immer zu 2.oder 3. aus einem Teller aß und warten musste bis die eine Gruppe aufgegessen hat.
Allgemein gibt es meist nicht soo viel zu essen, das ist aber eine sehr wichtige Erfahrung finde ich!
Ich bin es schon so gewohnt immer etwas essen zu können wenn ich Lust drauf habe dass ich schnell vergesse wie es sich anfühlt mit weniger zufrieden zu sein. Natürlich kommt das bei weitem nicht an die Lebensumstände heran in denen einige Familien hier leben, es ist aber zumindest ein Anstoß zum nachdenken, wertschätzen was ich habe, anerkennen das etwas getan werden muss, das wir das richtige tun.

Natürlich bringt mich dass auch dazu über die Situation in Deutschland nachzudenken, zudem fragen hier auch sehr viele wie es denn in Deutschland mit der Armut aussieht? Ich erinnere mich da auch gerne an ein Paar Witzbolde die mich in Deutschland fragten warum ich denn nach Paraguay gehen muss um etwas zu tun, in Deutschland gebe es schließlich auch genug arme Menschen.
Tja, das ist richtig, mit dem Unterschied dass es hier keinen Sozialstaat gibt der diese Menschen unterstützt, der weiß dass Bildung ein wichtiges Gut ist, welches die Zukunft eines Landes bezüglich seiner Arbeitskraft, seiner Wirtschaft, seines Wohlstands sichert. Kinder aus armen Familien gehen hier nicht zwanghaft zur Schule. Es gibt keine Schulpflicht, die Kosten sind für viele zu hoch, zudem brauchen viele Familien das zusätzlich Einkommen dass die Kinder beim Chipaverkaufen, Autofensterpuzten, Betteln oder Tütenpacken im Supermarkt verdienen. Das ist hier allgemein eines der Hauptprobleme über das sich viele Jugendliche und Erwachsene erregen: Die fehlende Bildung!

Aber zurück zum Häuserbau!
Eine Konstruktion läuft immer so ab dass man sich am Freitag Abends an einem Ort trifft und alle zusammen mit ihren Matrazen, Decken, Hammer, Handschuhen und Babytücher (meist haben wir keine Duschen) und bequemen Klamotten in einem Bus in die Schulen fahren die in der Nähe des Ortes sind an dem wir bauen. Tja soo nah waren die Schulen bei mir bis jetzt nicht, wir mussten Morgens und Nachmittags 20-30 Minuten hinlaufen;D).
Die Freiwilligen verteilen sich auf die verschiedenen Schulen, je nach Größe der Konstruktion sind dann so 30-100 Freiwillige in einer Schule. Dann wird ein kleines Abendessen gemacht dass aus dem besteht was jeder mitgebracht hat( was meist nicht viel ist weil die Meisten es vergessen;D)Nach einer kurzen Ansprache über die Familien für die wir bauen, das Techo Konzept und motivierenden Worten wird dann meist geschlafen, je nach Gruppe und Stimmung wird manchmal noch etwas gespielt, geredet, rumgealbert. Alles ohne Alkohol, denn das gehört zu den 3 No´s !Keine Drogen, kein Alkohol (gehört zumindest in Deutschland doch eh zu den Drogen?;D), kein Sex (Gelächter bei allen Techeros, und dass obwohl sie es zum 1000 Mal hören;D). Die Regeln haben aber auf jeden Fall ihre Berechtigung!
Am nächsten Tag werden wir dann zwischen 4 30 und 6 geweckt (je nach Stimmung der Chefs;D), mit wundervoller lauter Musik (die Lieder sind für mich eher Schlaffördernt, ich sag nur dont stop me now von Queens) und leckerem heißen Cocido mit Keksen oder Milchreis, was auch immer gerade da war:)
Dann wird erklärt was am Samstag alles geschafft werden muss: Die Pilotes ,das sind die Baumstämme die unter den Boden kommen, damit das Haus vor Nässe geschützt ist und der Boden müssen befestigt werden. Die Pilotes sind mit der wichtigste Teil und benötigen unglaublich viel Zeit!Es werden zuerst 4 "Baumstämme" (Pilotes), die Cuadrilla festgelegt. Von nun an wird eine millionen Mal das Nivel gemessen, das Haus soll schließlich gerade stehen! Dann wird meistens Mittag gegessen (es sein denn man hat einen hochmotivierten Jefe de cuadrilla der erst alles beenden will bevor gegessen wird;D) und nach dem Essen der Boden an den Pilotes befestigt. Zur Schule in der wir schlafen wird erst gegagen wenn alle fertig sind. In der Schule werden wir dann schon mit Cocido (wie Mate nur mit gebrannten Gräsern und Zucker) und Keksen erwartet, es darf kurz ausgeruht werden, dann geht es mit einem Feedback über den Tag und die Erfahrungen weiter, manchmal wird auch ein Spiel gespielt und dann wird auch "schon" Abendgegessen, es ist dann meist schon 11 Uhr Nachts;D Nach dem Essen wird je nachdem wie cool die Schule ist noch geredet, getanzt, faxen gemacht... Oder eben geschlafen.;D

Lilia lernt bauen;D

Nächster, 5 30 Uhr, Sonnenaufgang, unser Tag beginnt. Laute Musik, Frühstück, kurze Einführung wie was gemacht wird. Lilia nickt lächelnd und setzt das wissende ich verstehe alles Gesicht auf. Wovon zum Teufel reden die da???Ich kenne weder die Worte für die Dinge noch verstehe ich was die Costa Nera (die doch bei uns in Encarnacion den Rio Parana umgibt) in der Mitte des Hauses soll. Und warum lachen alle darüber dass wir so viel Hämmern werden?
Nach einiger Zeit klärt sich aber alles auf, die Costa Nera ist ein langes Holzstück und stabilisiert das Haus in der Mitte, hämmern (matilllar) ist 2 Deutig und die Wörter für das Werkzeug und die anderen Teile des Hauses lerne ich zum Glück auch mit der Zeit. Meine Gruppe war in der ersten Konstruktion total nett, ein Mädchen aus Argentinen und ein Junge aus Paraguay die mir alles total gut erklärt haben und extrem witzig waren:) So war meine erste Konstruktion auch ein toller Einstieg in die Welt der Techeros:) Schade war nur dass wir bis Nachts noch das Dach fertig machen mussten, ohne Licht war das sehr schwer und anstrengend außerdem konnte so die Einweihung des Hauses nicht so gut gemacht werden. Es wird nämlich immer ein Herzlich Wilkommen Schild im Haus befestigt und alles mit Luftballons geschmückt. Dann können die Techeros eine kurze Rede halten und auch die frischgebackenen Hausbesitzer können sich bedanken und sagen was ihnen auf dem Herzen liegt. Dann wird den anderen Gruppen geholfen falls die noch nicht fertig sind und am Ende gehen alle erschöpft aber überglücklich zurück zur Schule, trinken Cocido und dann fahren wir auch schon im Bus wieder zurück nach Hause. Im Bus wird noch kurz eine Dankes Rede von den Organisatoren, den Jefes de Escuela gehalten und dann ist es auch schon vorbei. Das Gefühl was zurück bleibt ist eine tiefe Zufriedenheit mit sich und der Welt, eine positive Erschöpfung und das Gefühl viel mitgenommen zu haben. Schon nach meiner ersten Konstruktion habe ich gemerkt dass ich sehr viel über mich und das Leben lerne,dass ich endlich mehr zu schätzen lerne was es bedeutet ein Haus zu haben, essen zu können, ein normales Klo zu benutzen...
Bei meiner dritten Konstruktion regnete es am ersten Tag in strömen...
Während ich in Deutschland bei diesem Wetter mit heißem Kakao, Schokolade und Gossip Girl auf dem Sofa eingekuschelt liegen würde sehe ich nun wie es ist bei Wind und Wetter draußen arbeiten zu müssen, in nasser, feuchter Kleidung, müde, erschöpft,ohne Möglichkeit ins trockene zu gehen. Das einzige wa man sich nun wünscht ist eine heiße Dusche, essen, ein Bett, ein Haus in dem es warm ist. Die Realität sieht anders aus. Viele Menschen haben kein Haus in dem es trocken und warm ist, es regnet rein, es ist feucht,kalt, aus der " Dusche" kommt kaltes Wasser. Essen gibt es begrenzt, wenn kein Geld da ist gibt es eben nur Reis. Die Menschen die hier leben sind jedoch nicht arm. Sie haben solch einen Reichtum an Freude, an Liebe, Warmherzigkeit und Großzügigkeit dass das fehlende Geld eine Nebensächlichkeit für sie zu sein scheint. Mir wird mal wieder deutlich wie viel es kaputt macht wenn man sich so sehr auf das materielle konzentriert...
Die wirklich wichtigen Werte im Leben lerne ich hier von einer ganz neuen Seite kennen.

Zurück zum Konzept vom Techo!
Wie gesagt gibt es einen drei Stufen Plan, im ersten Teil wird das Haus gebaut und ein Vertrag mit der Familie abgeschlossen: Drogen, Missbrauch und Gewalt verletzen den Vertrag und führen dazu dass sie aus dem Haus ausziehen müssen. Außerdem ist es logischerweise verboten dass Haus an zweite zu verkaufen. Die Familie kann die 80 Euro für das Haus wochenweise bezahlen, manche geben 3 Euro die Woche, manche mehr. Für uns bedeutet das dass wir jede Woche zu den Familien fahren um das Geld abzuholen, zu sehen wie es ihnen geht und ob das Haus in Ordnung ist. Das Geld müssen sie nicht bezahlen weil Techo es benötigt sondern damit sie lernen mit Geld umzugehen, es zu sparen um für ihre weitere Zukunft eine gute Grundlage zu schaffen.
Die zweite Stufe ist nach 7 Jahren, wenn in einer Siedlung alle in menschenwürdigen Häusern wohnen kann die Habilitation beginnen, ein soziales Programm vom Techo bei dem analyisert wird was den Familien fehlt (Bildung, Wasser, Toiletten, ein Laden mit Essen etc) und wie auch beim Häuserbau engagieren sich Jugendliche Freiwillige um die Lebensumstände der Menschen zu verbessern.
Die erste Stufe, der Häuserbau ist nämlich eigentlich nur der Vorwand um das Vertrauen der Menschen zu bekommen und auch vom Staat anerkannt zu werden. Es geht im allgemeinen darum eine soziale Gerechtigkeit zu schaffen, eine Grundlage für eine bessere Zukunft in ganz Mittel,Latein und Südamerika. Das Projekt Techo (früher hieß es noch un techo para mi Pais) ist inzwischen in jedem Land dieses Kontinents vertreten und bekämpft so Stück für Stück die Armut.
In der dritten Stufe wird schließlich ein langfrisitges Haus gebaut, mit sanitärer Anlage und noch resistenter gegen Unwetter.

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Freitag, 21. September 2012
2. Monat: Die Polizei dein Freund und Helfer. Neues Von Weltuntergangsstimmung, Schönheitswettbewerben und 5000 Guaranies für eine Brust.
2. Monat:
Die Polizei dein Freund und Helfer.
Neues Von Weltuntergangsstimmung, Schönheitswettbewerben und 5000 Guaranies für eine Brust.

Nun sind schon fast 2 Monate vergangen, Tage, Stunden, Minuten voller glücklicher Augenblicke, Erfahrungen von unschätzbaren Wert, wertvoller und lustiger Bekanntschaften, neuen Eindrücken und Achterbahnfahrten zwischen unbeschreiblicher Freude und kleinen Momenten voller Sehnsucht, Trauer und Heimweh.
Was jedoch in all dieser Zeit überwigt ist das Glück, das ich hier jeden Morgen fühle wenn ich in den Bus steige,an all den Geschäften, Restaurants, Märkten und Plätzen vorbeifahre,die mir nun schon so vertraut sind.
Wenn ich morgens um 8 aufstehe, das Fenster öffne und mir die strahlende Sonne einen wunderschönen Tag verspricht.
Wenn ich ich um 12 nachhausekomme, mein kleiner Gastbruder mich anstrahlt und mir Highfive gibt, sich in meine Arme kuschelt und aussieht wie der zufriedenste Mensch der Welt.
Wenn ich mit Freunden am Srand bin, Nachts ausgehe und die ganze Stadt in ein Lichtermeer getaucht ist, ich von der Herzlichkeit von Menschen überrscht werde und neue Orte entdecke.
All diese Kleinigkeiten machen Paraguay für mich zu einem wunderbaren Ort, den zu verlassen ich mir noch gar nicht vorstellen will. trotzdem, die Zeit vergeht schneller als man denkt, und so versuche ich so viel wie möglich mitzunehmen, von der Geschichte, der Natur, der Menschen, der Kultur. Ich will reisen, nicht nur im wörtlichen Sinne, sondern vorallem im metaphorischen. Ein Philosoph sagte einmal das Leben wäre ein Buch, und wenn man nicht reist sei es,als hätte man nur eine Seite davon gelesen. Ich hasse es Bücher nicht zuende zu lesen! Ich reise gerade durch alle möglichen Landschaften, durch stille Seen die mir einen Spiegel vorhalten, ruhige Täler die mich nachdenklich Stimmen, bunte Cocacola Plakate die mir den Kapitalismus zeigen, der sich uns überall, an fast jedem Ort aufdrängt und so vieles kapput macht, so sehr vergessen lässt was wirklich wichtig ist im Leben. Aber ich reise auch durch in goldenes Licht getauchte Himmel, die mir das Wunder der Welt zeigen, durch Ozeane voller Geschichten, die mich daran erinnern wie wichtig es ist zu träumen.

Vorallem aber erkenne ich immer mehr dass ich es bin, der die Welt beobachtet, sie beurteilt, mit meinen Erfahrungen, meiner ganz eigenen Geschichte als positiv oder negativ wahrnimmt. So ist Paraguay für mich schön,weil ich glücklich bin, weil ich alles sehen will und alles sehe, weil ich es will. Es kann aber genauso gut jemand von euch rüber kommen und alles ganz schrecklich finden,die Menschen zu neugierig, die Landschaft langweilig untouristisch, die Entwicklung des Landes ungenügend, Entwicklungsland eben.
Weil der Blick eines jeden geprägt ist durch seine Geschichte, in diesem Fall jedoch vorallem von seiner Kultur, seiner Erziehung, den von der europäischen Politik geprägten Grundsätzen was ein Entwicklungsland ausmacht und das man Mitleid mit ebendiesen empfinden muss. Sie sind ja schließlich weniger entwickelt als wir. Und wir sind schließlich diejenigen die vormachen wie es sein sollte. Warum? Weil wir doch schon im 13.Jahrhundert mit der Kolonialisierung zeigten wo es lang geht, wie der Mensch zu leben hat. Wir wissen es also besser als alle anderen. Dass es hier genauso Internet, Handys, Kleidung,Laptops, Swimmingpools, Villen, solide Häuser, Mittelklassen, Schulen, Unis gibt ist bei der Bezeichnung Entwicklungsland nicht so wichtig. Ich habe mich hier mit vielen über dieses Thema unterhalten und es kommt sogar so weit dass die Menschen selbst hier unser eurozentristischen Urteilsvermögen internalisiert haben und ihr Land als Entwicklungsland bezeichnen, welches noch einen langen Weg vor sich hat bevor es auf dem Weltmarkt bestehen und konkurrieren kann, seine Armut verringert hat, seine Bodenschätze besser nutzt. In dieser Hinsicht finde ich den Begriff eines Landes welches in der Entwicklung ist passend. (An der europäischen Bezeichnung gefällt mir nicht dass sie so negativ geprägt ist...)
In der Entwicklung auf dem Weg raus aus der Armut, besseren Methoden zur Nutzung des Reichtums des Landes. Denn Paragay ist sehr reich, nur seine Einwohner sind es nicht (alle).
Armut gibt es auch in Deutschland, vorallem was das Intellekt angeht. Vielleicht sollten wir mal eine Entwicklung hin zu mehr eigenem Denken, mehr Literatur statt Bauer sucht Frau, mehr Konversation anstatt Facebook und Words App, mehr aufmerksamen Zuhören anstatt der ewigen Beschäftigung mit sich selbst machen. Was sidn wir wunderbar, mit all der neuen Technologie die es uns ermöglicht uns noch mehr von der Welt zu isolieren, noch weniger Zeit mit echten Menschen zu verbringen, noch mehr in den Sog hineingezogen zu werden, der uns irgendwann nicht mehr freigeben wird. Wir sind ein gutes Beispiel dafür wie ein entwickeltes Land nicht sein sollte. Und ich schreibe wir weil ich genauso wie wir alle ein Teil von dieser Welt bin und Schuld an dieser Entwicklung trage. Aber nur weil etwas "entwickelt" ist heisst das ja nicht (dass wir immer weiter wickeln müssen oder?) dass wir dieses Netz weiter und weiter spinnen müssen oder?

Soo genug ernste Themen machen wir weiter mit:
WELTUNTERGANGSSTIMMUNG!

Ein ganz normaler sonniger, extrem heißer Tag wie jeder andere auch. 37 Grad, ich sitze mit Freunden am Strand, trinke Terere. Aufeinmal wird der Himmel grau, es ist unglaublich schwül, der Strand, die Straßen leeren sich. Nichtsahnend gehen die dummen Touristen die es nicht besser wissen wollen in ein Cafe, in den Supermarkt, müssen sich unbedingt noch Schokolade kaufen. Ist schließlich überlebensnotwenig. Plötzlich geht das Licht aus, Stromausfall. Panik! Kommt gleich jemand mit einer Pistole rein und will meine 5 Euro haben? Oder klaut mir gar meine (noch nicht bezahlte) Schokolade? Nein, das Licht geht wieder an,wir dürfen bezahlen. Raus auf die Straße, Wind, viel Wind! Aufeinmal fette Regentropfen, Hagelähnlich, fällt auf die Köpfe,panisch gucke ich nach oben auf die Drähte,perfekte Blitz(ab)leiter. Runter unter das Dach einer Bank, die Gunst der Stunde könte man ja mal eben nutzen um die Bank auszurauben. Naja vielleicht lieber doch erstmal beruhigen, nicht heulen, gaaaanz ruhig. Es sieht gerade nur so aus als würde die Welt untergen, die Stadt ist gerade nur so dunkel wie in einem Horrorfilm und es ist auch nicht kalt! Haha selbstsuggestion hat auch schon mal besser funktioniert. Ganz ruhig und gaanz entsapnnt rufe ich meine Gasteltern an ob sie vielleicht ganz zufällig lust haben mich abzuholen? Abwarten bis sie kommen, ganz ruhig, ganz entsapnnt, mit meiner Schokolade in der Hand auch vollkommen zufrieden und mit mir und der Welt im reinen.
Zuhause angekommen: Kein Licht.
Streichhölzer um den Weg ins Bad zu finden, schlafen.
Das Ende einer nicht ganz unaufregenden Nacht.

Schönheitswettbewerbe

Nicht ganz unwichtig,um nicht zu sagen von großer Bedeutung ist in Paraguay (wie auch auf dem Rest der Welt) die formvollendete (wenn nötig nachgeholfene)Schönheit. Tagsüber zeigt das Gesicht sich von seiner natürlichen Seite, Nachts,bei Festen, bei Sit Ins, wo auch immer man sich präsentieren muss wird mit Schminke nicht gespart, Tief wird in den Farbtopf gegriffen, Röcke und Kleider sind praktischerweise gleichzeitig als Gürtel verwendbar, Schuhe haben 100 Zentimeter Absatz. Mindestens.
Und ich, die unwissende, die mit ausschließlich züchtiger Kleidung nach Paraguay flog, mit Röcken von Mama, schlichten T- Shirts, Null Schminke musste dann beim feiern feststellen dass
Paraguay sich Nachts in eine andere Welt verwandelt in der man die eine oder ander nicht mal wiedererkennt. So hatte ich einige witzige Momente in denen beigeistert mein Name gerufen wurde, ich stürmisch umarmt wurde und nicht wusste wem ich da gerade sagte wie schön es ist sie hier zu treffen. Tja ich wurde wenigstens von allen wiedererkannt.;D
Eines schönen Nachts war es dann endlich so weit, die Wahl der Miss CEUC(privatschule) stand an! DER Grund warum ich mir Paraguay ausgesucht habe! Miss Lilia wollte eigentlich nur tanzen, aber die anderen Misses fanden es wichtiger sich zu präsentieren, in 3 verschiedenen Kleidern, 3 verschiedenen Posen und einem Gesichtsausdruck (Hund fletscht Zähne und denkt gleichzeitig an sein Leckerli). Unglaublich vielseitig diese Mädels. Und ich hatte mir soo sehr gewünscht auch antreten zu dürfen!!!
So ein Wettbewerb ist aber auch fast geschenkt, man muss sich nur drei Kleidchen nähen lassen (300-500 Euro), ein Fotoshooting bezahlen (100 -200 Euro), die Friseuse (30 Euro)und Maskenbildnerin(30). Ich glaube anstatt mit dem Geld zu reisen sollte ich auch mal so eine Reise zu mir selbst machen, um mehr über mich(und meine Kapazitäten wie eine Puppe auszusehen) rauszufinden.
Tagsüber sind dann aber wieder alle ganz normal, als wäre nichts geschehen und ich kann getrost begrüßen und umarmen, ich weiß wieder wen ich vor mir habe.

Spannende waren auch die olympischen Spiele der Unis, bei denen jeder Studiengang um den ersten Platz kämpft! Ich durfte meine Arbeitskolegen bei der Autokaravane begleiten, bei der es darum ging welche Gruppe die beste Stimmung macht, das bestgeschmückteste Auto hat, die lauteste Musik.So zogen wir mit hunderten von buntes Autoleins und ganzen Lastern ( wo bekommt man bitte eine Laster einfach mal so her??) an der Costa Nera und dem Strand entlang, die Polizei störte das Bierchen heute ausnahmsweise mal nicht. Witzige Aktion, hab ich vorher auf jeden Fall noch nie was von gehört!
Am nachsten Tag traten alle Grppen mit ausgewählen Anwärtern bei Tänzen und Liedern auf, ich muss sagen viele mit viel Talent ( und einige mit weniger). Die Stimmung war auf jeden Fall toll, die ganze Uni war anwesend, alle in ihren jeweiligen Studiengängen und eine ganz besondere gruppendnamik war zu spüren. Am nächten Tag gab es dann noch einen Wettbewerb in den Sportarten, den ich jedoch nicht merh gesehen habe;D Soweit ich weiß gibt es solche olympischen Spiele bei uns nicht, wäre mal ein toller Vorschlag:)

Polizei

Mit der Polizei hatte ich schon gleich in der 2.Woche nach meiner Ankuft eine sehr nette Begegnung.
Ich war mit Freunden unterwegs zum feiern und wir fuhren contra mano, gegenverkehrt. Natürlich total angeschnallt und nur mit Wasser im Gepäck. So war es auch mit den lieben Polizisten schnell geklärt dass wir eine Verkehrregel verletzt haben und mit 30 Euro kehrte auch das freundliche Lächeln meiner lieben Unifomfreunden zurück. Eine Freundin wurde einmal von der Polizei angehalten, ein Alkoholtest gemacht,positiv (sie hatte sich ein Bierchen genehmigt). Sie war ganz allein unterwegs, Handy ohne Akku. Die Polizei zwang sie dazu auszusteigen, sich ein Taxi zur Bank zu nehmen und 300 Euro abzuheben als Busgeld. Solange wurde ihr Auto abgesperrt, unter Tränen fuhr sie ihr Monatsgehalt holen. Die Polizei teilte das Geld unter sich auf, von dem sie eigentlich nur 50 Euro hätte bezahlen müssen. Die Polizei, dein Freund und Helfer.

Den Führerschein bekommt man hier entweder Gratis oder für umgerechnet 20 Euro. Fahren lernt man bei Freunden oder Eltern oder gar nicht. Dementsprechend vorbildlich wird auch gefahren;D Nein so schlimm ist es wirklich nicht, die Straßen sind nur wirklich schrecklich und zwingen die Fahrer dazu vorsichtig zu sein, immer auf der Hut. Wenn man hier fahren kann kann man auf der ganzen Welt fahren. Ganz bestimmt. Ich bin nur mal wieder froh hier nicht selbst fahren zu müssen!

5000 Guaranies für ein Pecho
Freunde, wenn ich euch vor kurzem noch erzählte dass ich bis jetzt leider kaum Einheimische kenne, so kann ich euch jetzt sagen dass ich mich vor neuen Bekanntschaften kaum retten kann! Durch meine Arbeit bei un Techo habe ich in vielen Freiwilligen gute Freunde gefunden, die mir wiederum andere Freunde vorstellen und so sind meine Tage, vorallem meine Wochenenden gefüllt mit feiern gehen, Einladungen zum Essen, ins Kino, am Strand chillen. Tolle Leute,alle engagiert, Lebensfreudig und am Weltgeschehen interessiert. Spannend finde ich es vorallem wenn sie mir etwas über ihren Glauben ( der hier oft eine große Rolle spielt), die Situation im Land und der Geschichte Paraguays erzählen. Und auch neue Schimpfwörter auf Guaranie finde ich immer wieder witzig (japiro zum Beispiel(f*** you), diese werden aber ganz harmlos einfach an jeden Satz gehängt genauso wie hijo de puta (Hurensohn) oder caracho( auch fyou).
Am Freitag und Samstag war dann schließlich die Collecta, die Spendenaktion bei der un Techo Geld sammelt um den Häuserbau zu finanzieren. So stand ich an beiden Tagen um 5 30 auf und sammelte zusammen mit anderen Freiwilligen Geld ein, 5000 por un techo, 5000 garanies( 1 Euro) für ein Dach.Ich war anfangs noch etwas schüchtern, wir standen an einer Straße mit Ampel (ja, an manchen Ecken gibt es auch Ampeln und die Leute achten sogar darauf!!;D) und sollten die haltenden Autos um die Spende bitten.Auch an die geschlossenen Fenster sollten wir klopfen, alle Anmachen einfach über uns ergehen lassen, einfach nicke und lächeln. Tja irgendwann war ich so richtig im Fluss, war die die am begeisterten mitgemacht hat, ich hatte ja bei den Leuten den Ausländerbonus. Uhh du kommst aber nicht von hier oder?Nein aus Deutschland. Na da geb ich dir 20.000 (4 Euro), von einigen bekam ich sogar 10 Euro, was für hier echt viel ist! Dann passierte es, am 2. Tag war ich so erschöpft (von 7 Uhr bis 9 Uhr Abends zu arbeiten dass ich mal wieder ganz begeistert und mit meinem fettesten Grinsen an ein Auto mit 5 Typen klopfte. 5 Gesichter blicken mit fettem Grinsen zurück. Ganz lässig sage ich mein Sprüchlein auf, denke ich zumindest. Bis ich merke dass ich gerade um 5000 für eine Brust gebeten habe. U pecho,eine brust ist nämlich dem wort techo, dach ziemlich ähnlich. Zumindest wenn man müde ist;D So ist die logische Antwort der Jungs natürlich und was ist mit der anderen Brust? Tja 10 000. Hahah ich bin schon so eine Nuss;D Später wurde es dan auch noch witizig als ich einen Herren ( kann es sein dass es in Paragauy üerwiegend Männer gibt??;D)um das Geld für un techo bat. Un techo für was? Na un techo para mi pais, ein Dach für meinL and! Und wo ist dein Land?? haha die Paraguayos sind echte Spaßvögel! Als würde ich von Deutschland herkommen um nach Geld für Dächer in Deutschland zu fragen!

Am Wochenende haben wir nun endlich eine Konstruktion, da werde ich dann zum ersten Mal in meinem ganzen Leben ein Haus bauen! Lilia die Baumeisterin, und das obwohl ich nun wirklich nicht die allergeschickteste bin;D
Aber wer nicht wagt der nicht gewinnt!
Bald berichte ich euch mehr von den neuesten Ereignissen:)

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