Samstag, 25. August 2012
Ein Monat Paraguay
Nun bin ich seit einem Monat hier und habe mich super gut eingelebt. Am Anfang hatte ich doch einen kleinen Kulturschock, das ist mir erst jetzt im Nachhinein eingefallen...

Mein erster Eindruck von Paraguay war ehrlich gesagt, dass es sich um eine Geschäftelandschaft handelt in der man die Tage in ebendiesen verbringt oder im klimatisierten Haus, bedient von der Angestellten. Das war mein Eindruck in der chinesichen Familie, in der ich eine Woche verbrachte. Aber in dieser Zeit hatten ich auch noch nichts aber auch wirklich gar nichts von der Vielfalt des Landes, der wunderschönen Mentalität der Menschen und der Kultur kennenglernt!
Seit 3 Wochen bin ich ja nun in meiner richtigen Familie, mit meiner 29 Jährigen Mama Diana (die ich aber nicht Mama nennen soll weil sie ja nur 9 Jahre älter ist;D), meinem 38 jährigen Papa Miguel und meinem einjährigen Bruder Oliver.
Wir wohnen in einem schönen kleinen Häusschen in der Nähe des Comercials, also ziemlich zentral an der Stadt.
Ich wohne in dem Zimmer,dass später Oliver bekommt, die Tapete ist voller Baskettbälle,Fußbälle und was es sonst noch so für Bälle gibt;D
Mein Bett ist dem Zimmer entsprechend auch ziemlich klein und meine Kommode beherbergt einige süße Kakerlaken. Ich hab mich aber schon mit ihnen angefreundet, wir respektieren uns gegenseitig, sie kommen Nachts nichts in meinen Mund und ich lasse sie in meinem Zimmer koexistieren.;D
Ansonsten haben wir eine schöne Terasse draußen und einen Hund im Garten:)
Die Familie ist sehr nett, sie haben mich gleich total herzlich aufgenommen und ich war schon nach wenigen Tagen ein festes Familienmitglied. Vorallem mein Bruder sieht mich schon als seine Schwester an, er klopft an alle Türen wenn ich nur eine Sekunde weggehe und weint wenn ich morgens zur Arbeit muss. Und ich vermisse ihn schon wenn ich ihn nur ein Paar Stunden nicht gesehen habe:)
Er lacht den ganzen Tag und ist ein wunderbarer kleiner Sonnenschein der viel Humor und gute Laune ins Haus bringt. Ich könnte mir keine bessere Familie vorstellen, ich habe wirklich Glück gehabt!:)

Meine Mama stellt Schmuck her und verkauft außerdem Kleidung aus Spanien an die Leute in Paraguay. Weil es hier ja kein H&M ,Zara, Berschka und so weiter gibt ist die Kleidung sehr beliebt und was ihre Mutter, die in Spanien lebt dort reduziert kauft kann sie hier teuer verkaufen. Ziemlich gute Geschäftsidee finde ich!
Mein Papa ist Ingenieur und arbeitet viel, wir sehen uns Mittags zum essen und Abends um 7 zum Abendsessen. Meistens sind alle Abends dann sehr müde und wir machen nicht mehr viel, aber manchmal gehen wir an die Costa Nera und setzen uns mit Stühlen und Terere ans "Meer", beziehungsweise den Rio Parana. Die Costa Nera ist übrigens wunderschön, vorallem Nachts wenn die Lichter der Stadt im Wasser glitzern, die Sterne im dunkelblauenHimmel leuchten und eine sommerliche Briese über die Haut streift.
Nichts und niemand kann allerdings die richtige Familie in Deutschland ersetzen und das wird mir hier wieder sehr deutlich! Es ist aber gleichzeitig eine sehr gute Möglichkeit die Liebe und Wärme der eigenen Familie nochmal neu schätzen zu lernen...
Was mir hier doch sehr fehlt sind die gemeinsamen Unternehmungen zusammen, das Reden und Lachen und Quatsch machen. Aber das kommt mit der Zeit bestimmt auch noch:)

Meine Arbeit hat ja nun auch endlich angefangen , bis jetzt hatte ich allerdings erst 6 Tage oder so zu arbeiten;D
Die ersten Tage bestanden aus Computerarbeit,ich sollte eine Exelliste mit allen Mitgliedern von Un Techo para mi Pais erstellen (um die 250), mit Namen und Nummern... Das war ein Spaß!Nicht.
Naja, sowas gehört halt auch dazu, nur am sechsten Tag gleiche Arbeit wurde ich dann doch Etwas unruhig;D
Ich hab jedoch Glück, mein Chef ist total nett, wir sind nur zu Zweit im Büro und hören bei der Arbeit Musik, trinken Terere, essen und Unterhalten uns zwischendurch. Oft kommen auch andere Freiwilligen vorbei,die irgendwas zu erledigen haben. An einem Tag haben wir das ganze Haus geputzt, das war wieder ein Arbeit ganz nach meinem Geschmack!Allgemein finde ich es etwas schade, dass ich nicht mit mehreren Freiwilligen zusammenarbeite und dass die Arbeit bis jetzt aus so vielen theoretischen, für mich nicht wirklich wichtig erscheinenden Dingen besteht, aber ich denke dass es bald spannender wird wenn wir dann nächsten Monat endlich einen Häuserbau haben!

Ansonsten fühle ich mich hier alles in allem schon richtig Zuhause!
Ich habe bis jetzt leider nur noch nicht so viele Leute aus Paraguay kennengelernt, da ich nicht zur Schule gehe und bei meiner Arbeit außer mir nur ein Paraguayer arbeitet bieten sich da wenig Möglichkeiten...
Desswegen verbringe ich immoment noch die Tage mit 2 Freunden von AFS, Alex und Lili, die hier ein Jahr zur Schule gehen. Da sie aus den USA kommen reden wir die ganze Zeit Englisch, was für mich eigentlich ganz gut ist, so verbessere ich gleich meine Englischkentnisse:)
Ich habe jedoch auch schon ein Paar andere Bekanntschaften gemacht die alle gleich total offen und herzlich waren, eine Offenheit die mir in Deutschland noch selten begegnet sind.

Einige Dinge sind hier wie in Deutschland
wie zum Beispiel die bedingungslose Liebe von Babys zu ihren Eltern, die Sorge der Eltern um ihre Kinder, der liebevoll-neckische Umgang von Freunden untereinander. Anders als ich es in Deutschland kenne ist das Lebensgefühl auf der Straße, bei der Arbeit, in den Familien. Einige leben sehr einfach, in verfallenen Hütten,zusammen mit vielen Familienmitgliedern. Andere wieder wohnen in westlich aussehenden Häusern, mit allen nötigen und unnötigen Standarts, oft auch im Bestiz von Computern, Blackberrys, Flatscreenfernseher...
Fakt ist, wie auch in Deutschland lebt hier arm neben reich, irgendwo dazwischen die Mittelschicht, das Lebensgefühl der Menschen die ich sehe beeinträchtigt dieser Unterschied jedoch nicht. Wenn ich in die lächelnden, freundlichen Gesichter blicke kann es einem netten Straßenverkäufer gehören, der mir leckere warme Chipa verkauft, meiner Spanischlehrerin die mir ein neues Wort beibringt, oder einer in Gucci gekleideten Frau die mir aus ihrem Cabriolet zuwinkt.


Die Paraguayos die ich bis jetzt kennengelernt habe sind extrem Spontan, Intensiv in ihrer Sprache, Ausdrucksweise, Mimik und Gestik, gerne auf ein Späßchen aufgelgt, fröhlich und locker, immer zuspät, temperamentvoll, witzig, liebevoll, offenherzig, vertrauensvoll, weltoffen und total ineressiert an Menschen aus anderen Ländern!
Heute habe ich zum Beispiel eine Freiwillige von Un Techo kennengelernt und mit ihr Nummern ausgetauscht, am Nachmittag kam eine Sms ob ich nicht in den Friseursalon von ihrer Schwester kommen will, sie könne mir die Haare kostenlos machen. Als ich dort ankam wurde ich gleich von allen Anwesenden mit Fragen über Deutschland und dies und das durchlöchert und total herzlich aufgenommen:) Allein dass man hier oft "encantada" oder "mucho gusto" (sehr erfreut) sagt wenn man jemanden kennenlernt gibt einem das Gefühl hier sehr Willkommen zu sein und von den Menschen auf Anhieb gemocht zu werden!
So eine erfrischend herzliche Art würde ich mir in Deutschland auch manchmal wünschen, das würde vieles erleichtern...
Begrüßen tut man sich hier übrigens mit 2 Küsschen links und rechts, jedoch ohne die Wange richtig zu berühren. Die Männer geben sich meist die hand, einige geben sich auch Küsschen. Wenn man in einen Raum kommt in dem 20 Leute sind dauert die Art von Begrüßung natürlich ein bisschen lang, aber gleichzeitig ist es auch sehr schön, weil man wirklich alle persöhnlich begrüßt!
Und auch um schnell andere kennenzulernen ist das sehr praktisch!
Zu allen die man sehr mag oder liebt sagt man mi vida, mein Leben, mir corazón, mein Herz oder mi amor, meine Liebe. Das wusste ich anfangs nicht und so dachte ich jedes mal wenn meine Gastmama telefonierte und hola mi amor sagte, dass sie gerade zum 10 Mal hintereinander mit ihrem Verlobten telfoniert hat. Es war aber nur ihr Papa, ihr Kumpel, ihre Freundin, Cousine und und und;D


Ein Ganz normaler Tag sieht bei mir so aus:
Morgens um 8 oder halb 9 aufstehen, Duschen, Frühstücken, zur Arbeit fahren (bzw mit dem Bus bis zur Arbeit von meiner Betreuerin und dann mit ihr ZUfuß weiter zur Arbeit, ich muss den Weg alleine noch lernen;D)
Dann arbeiten ich und Marcello (mein Chef) bis 12, trinken Terere, machen was so ansteht und hören Musik (manchmal gibt es auch Außerhalb etwas zu machen und wir fahren in die Stadt), dann werde ich von meiner Betreuerin abgeholt und esse mit meiner Familie zuhause Mittag, das die Angestellte Emmi gekocht hat (sie kocht sehr lecker!:)
Um halb 2 fahre ich mit dem Bus zu Eurosur, der Sprachschule in der Alex,lilli und ich Spanischunterricht haben. Im Spanischunterricht machen wir meistens ein bisschen Grammatik und Konversation und gehen dann in die Stadt, in den Zoo,in den Supermarkt oder was auch immer der Lehrerin gerade so einfällt:)
Der "Unterricht" macht auf jeden Fall total Spaß, es ist ziemlich locker und ich freue mich schon immer darauf:)
Nach dem Unterricht gehen Lilli, Alex und ich eigentlich immer an den "Strand" (das ist kein richtiger Strand mit Meer, aber der Rio Parana sieht aus wie ein Meer und der aufgeschüttete Sand und die Palmen machen den Strand daraus;D)
und genießen die Sonne, spielen Volleyball, gehen Eis essen oder kaufen uns Empanadas. manchmal kochen wir oder gucken Filme:) Ich bin auf jeden Fall froh sie zu haben, ansonsten würde ich hier niemanden haben mit dem ich was unternehmen kann;D (Forever alone würde Melek jetzt sagen)
Seit kurzem habe ich auch Tanzunterricht, jeden Tag eine Mischung Reagetton/Salsa/Samba und zusätzlich einmal die Woche Flamenco und Paraguayischer Tanz. Außerdem habe ich gestern einen Gitarrenlehrer gefunden der mir kostenlos unterricht gibt und mich gleich in sein Aufnahmestudio eingeladen hat. Als ich ihn fragte wie viel die Stunden denn kosten wurde ich mal wieder total positiv überrascht, denn er sagte ich würde ihn damit bezahlen dass ich von ihm lerne und später in Deutschland etwas von der Kultur hier zeigen kann, denn ich werde auch Lieder auf Spanisch und Guarani lernen:)
Einen Musiklehrer der mit so einer Antwort überrascht werden wir in Deutschland wohl kaum finden!;D
Das zeigt mal wieder die Mentalität der Menschen hier, nur sehr wenige sind auf Profit aus, alles wird geteilt egal wei wenig man hat, von Terere, Bier und Essen bis hin zum Bett, Zum Haus, Zum Humor. Die Menschen geben hier alles, aus vollstem Herzen. Und ich habe hier auch gemerkt was für ein schönes Gefühl ist den anderen etwas zu geben, sei es ein Stück auf dem Klavier, ein Lied, eine Geschichte aus Deutschland, jemandem Wörter Französisch oder Deutsch beibringen, ein offenes Ohr für die Geschichte eines Indigenem im Bus auf dem Weg zur Arbeit, die 25 Cent für das warme Chipa im Bus, das dem Verkäufer das Bezahlen seiner Miete ermöglicht. Es ist fast schöner zu geben als zu nehmen, zumindest schöner als das nehmen was wir viel zu oft mit besitzen verwechseln. Hier sind die Meisten nicht materiell, sind viel mehr interessiert an einer guten Geschichte, an schöner Musik, neuen Menschen, als sich ein neues Auto zu kaufen, zu reisen, sinnlose Sachen zu kaufen die sie bereits haben. Hier wurde ich und viele Freiwillige und Austauschschüler aus Deutschland, Belgien und den USA von Menschen aufgenommen die teilweise selbst nciht viel Geld haben, zu Mittelschicht gehören. Mein Gastvater hat beispielsweise seit einem Monat kein Geld mehr für seine Arbeit bekommen, und das als gut bezahlter Ingenieur... So ist bei uns gerade gähnende Leere im Kühlschrank, was die Angestellte jedoch nicht daran hindert aus ein Paar Tomaten, Reis und Eiern ein tolles Gericht zu zaubern und es mit einem herzlichen Lächlen zu servieren.Die Empleada, die Angestellte ist in dieser Familie anders als in der Chinesischen Familie eher ein gerngesehenes Familienmitglied dass nebenbei putzt und kocht, beim essen sitzt sie meistens bei uns, erzählt witzige Geschichten die wie meine Gastmama meint alle ausgedacht sind und lacht viel. Ich mag sie sehr gerne und hab sie schon gebeten mir bald beizubringen wie man die typischen Gerichte von hier kocht:)
(Macht sie, sobald der Kühlschrank wieder ein bisschen voller ist;D)

Abends werde ich dann nach meinem Tanzunterricht abgeholt oder fahre im Bus nachhause (was jeodch in der Dunkelheit ein bisschen gefährlich ist, im Winter ist es schon ab 5 dunkel)und dann gibt es eigentlich nicht mehr viel für mich zu tun;D Meine Familie isst nicht richtig zu Abend, jeder macht sich irgendwann einfach ein Sandwich oder was auch immer, dann gucken sie Fernsehn oder gehen schlafen.Ich bin dann meistens am PC oder lese, dann geht ab ins Bett:)
Am Wochenende unternehme ich manchmal etwas mit der Familie,wir fahren an die Costa Nera und trinken Terere, gehen Essen oder verbringen den Tag Zuhause. Ich gehe Samstags feiern und treffe mich Sonntags meistens mit Lili und Alex oder dem Kumpel von meiner Gastmama ( den habe ich vergessen zu erwähnen, ich kenne also sogar schon 3 Menschen richtig hier!;D)
Feiern kann man hier sehr gut gehen, es wird viel Reaggeton gespielt, manchmal sind auch Konzerte in den Clubs, der Eintritt ist günstig oder kostenslos wenn man die richtigen Bekannten hat und die Leute können meist sehr gut tanzen! Jungs in Deutschland, ihr solltet euch ein Beispiel an den Männern hier nehmen, die können ihre Hüften bewegen und machen nicht nur den Einkaufswagen und Wattestäbchen beim tanzen!;D

Gefährlich ist es hier übrigens bis jetzt gar nicht, man kann Tagsüber und Abends sehr gut alleine durch die meisten Straßen gehen, Spätabends sollte man das allerdings alleine als Frau nicht mehr unbedingt tun...
Auch im Bus fühle ich mich hier alleine total wohl, ich hab weder Angst um meine Wertsachen noch um mein Wohlergehen.
Lustig war es nur als ich vorgestern ganz hinten saß, direkt neben der offenen Tür und da der Bus hier oft ruckartig hält da die Staßen denken ,dass wir gerne so richtig durchgeschüttelt werden wollen, ist die Gefahr groß einfach rauszuplumsen. Macht überhaubt nichts, am Straßenrand wartet bestimmt schon ein netter Typ der einer Frau liebend gerne aufhilft und einem dabei großzügig leibevoll den Hintern tätschelt. Ist mir zum Glück noch nicht passiert, war aber ein schöner Anblick aus dem Busfenster. Manchmal darf man hier auch einen Dufttest machen und macht viele nette bekanntschaften mit wohl duftenden Achseln, Mittags und morgens ist der Bus mit gefühlten 100 stehenden und 200 sitzenden Menschen gefüllt.

Busfahren funktioniert hier übrigens so:
Man streckt die Hand aus wenn der Bus den man nehmen will vorbeifährt, steigt ein und bezahlt 3.000 Guaranies (ca 75 Cent) und fragt der Busfahrer ob er bei der und der Straße oder dem Gebäude vorbeifährt. Wenn man schon weiß dass der Bus dort immer vorbeifährt steigt man einfach ein. Irgendwann steigen Männer mit Körben ein die Chipa für 1.0000 Guaranies (ca. 25 Cent) verkaufen, ein leckeres Brötchenartiges Gebäck mit Käse und Maismehl. Oft verkaufen auch Jugendliche ein kleines Karamellgebäck mit mandeln, sehr lecker!:)
Wenn man aussteigen will muss man einfach nach vorne gehen und sich an die Tür stellen, die während der gesamten Fahrt offen steht. Meist steigt man dann bei laufender fahrt aus, der Bus hält nur richtig an wenn viele Leute einsteigen wollen;D
Es macht aber echt Spaß hier Bus zu fahren, mehr als in Deutschland! Im Bus sitzen dann auch alle Möglichen Menschen, viele Kinder mit ihren Eltern, Babys, alte Leute, Arbeiter, Jugendliche...
Selten sieht man auch Indigene, Meistens sehe ich sie jedoch eher wenn ich aus dem Busfenster gucke. In meiner Wohngegend und im Stadtinneren sind keien Indigene zu sehen, sie halten sich eher an abgelegenen Plätzen auf oder verkaufen am Steaßenrand Obst und Gemüst, Chipa oder Popckorn.
Die reichere Bevölkerungsschicht benutzt den Bus übrigens nciht, oder wenn nur sehr ungern. Viele haben Angst davor beraubt zu werden, was ich bis jetzt nicht berechtigt finde. Bei längeren Busfahrten in andere Städte sind da schon wieder andere Menschen zu finden,denen man schon in den Augen ansieht, dass sie nichts gutes im Sinn haben. So wie ich auch in Deutschland manchen Menschen aus den Augen ablesen kann, das sie einen gerne berauben würden...
Ich habe mehrere Bekannte hier gefragt ob die Menschen hier stehlen weil sie es zum überleben brauchen, die Antwort war jedoch immer dass die Meisten das Geld für Drogen benötigen.

Das bringt mich zum nächsten Punkt, gibt es hier sichtbare Armut?
Ich muss sagen, bis jetzt habe ich kaum Armut gesehen! Da ich mir ein richtiges Bild von der Sitation der Menschen hier machen will möchte ich jetzt noch nicht zu viel sagen, zudem bin ich in einer Stadt in der es wie man mir sagte wenig Armut gibt, jedoch fiel diese mir auch weder in Luque, eine Stadt in der Nähe von Asuncion, noch in Asuncion sehr auf....
In Luque bat ein 10 Jähriger Junge mich nach Geld, auf ziemlich unverschämte Weise. Meine Cousinen die dort leben sagten mir später dass die Kinder die hier betteln in Häusern wohnen und das Geld für Handys und Markenklamotten erbetteln In Asuncion sah ich am Straßenrand Familien sitzen die ärmlich aussahen, außerdem gibt es die sogennante Automafia, die man bezahlen muss wenn man sein Auto am Straßenrand abstellt, weil sie angeblich darauf aufpassen, in Wirklichkeit bezahlt man sich jeodch nur damit sie die Autos nicht beschädigen...
Außerdem lief ein Junge mitten auf der Straße rum und jonglierte mit Bällen, anschließend bat er in den Autos nach Geld. Einige Männer waschen ungefragt die Forderscheibe und verlangen dann das Geld für ihren Dienst.
Aber eine Armut wie ich sie mir vorgestellt hatte als ich an Paraguay dachte habe ich bis jetzt noch nicht gesehen. Ich habe mich jedoch neulich mit meinem Chef darüber unterhalten und er versicherte mir, dass es hier sehr wohl Armut gibt, jedoch wenige die vor Hunger sterben, die meisten könnten sich mit dem Anbau von Obst und Gemüse über Wasser halten.
Ich werde meine Meinugn aber serh sicher noch aendern wenn ich hier etwas laenger bin und mehr gesehen habe!


Kultur

Um hier in Häuser zu kommen gibt es eine ganz einfache Möglichkeit: Da es meistens keine Klingel gibt muss man einfach Klatschen. Ihr wisst gar nicht wie lange ich mich vor lachen nicht halten konnte als ich dies zum ersten Mal sah! Eine Frau klatschte geschlagene 10 Minuten in ihre Hände bis sich schließlich jemand erbarmte und ihr die Tür öffnete. Als ich dann fragte was man denn macht wenn das Klatschen nicht gehört wird weil gerade Musik oder anderes im Haus gehört wird war die Antwort, dass man dann eben nach Hause fährt und es später nochnal versucht. Ich finde es toll dass man hier auf diese Art bei anderen um Eintritt bittet, es ist viel persöhnlicher als eine Klingel und zeigt etwas von dem Lebensgefühl der Menschen hier. Wozu braucht man eine Klingel wenn man auch seine Hände benutzen kann?

Ein witziges Erlebnis hatte ich auch als ich mit meiner Familie in ein deutsches Restaurant fuhr weil mein Papa deutsches Essen kennenlernen wollte( was ihm übrigens sehr gut schmeckt!). Auf der Hinfahrt spazierte auf einmal eine Kuh einfach so über die Straße! Ich fand das so witzig dass ich noch im Restaurant weiterlachte und mein Vater fand meine Reaktion auf so etwas alltägliches wie eine Kuh auf der Straße wiederrum so witzig,dass er das allen Gästen erzählen musste, die wiederrrum alle mitlachten und sich über die Deutschen amüsierten, für die Kühe auf der Straße etwas ungewöhnliches ist.
Meine besorgte Frage war dann auch gleich, ob die arme Kuh denn nicht gleich von einem Hungrigen Passanten mit der Gabel aufgespießt wird, wenn sie da einfach so entlangspaziert. Nö wird sie nicht!

Interessant finde ich hier auch die Apotheken, in denen man neben Medikamenten auch Essen, Trinken, Kinderspielzeug und allerhand Schnickschnack kaufen kann, für mich erstmal etwas ungewohnt und für das europäische Auge auf den ersten Blick auch vollkommen unvorstellbar. Aber wenn man es genau betrachtet, wen stört es wenn man hier einfach alles kaufen kann?
Allerdings war ich dann doch etwas skeptisch als ich zum ersten mal einen Arzt aufsuchen musste....
Die Apotheke hatte mir, ganz ohne Rezept ein Antibiotikum gegen meine Erkältung gegeben und das habe ich leider gar nicht vertragen! Darum musste ich zu 3 verschiedenen Ärzten laufen, die mir allesamt nicht wirklich weiterhelfen konnten:(
Die Praxis in der sie arbeiteten sah aus wir aus den 20 er Jahren, die Ärzten auch;D
Aber trotzdem schienen sie etwas von ihrem Fachwerk zu verstehen. Es ist nicht der Standart an den wir in Detuschland gewohnt sind, Praxen dieser Art müssten bei uns schließen. Aber im Endeffekt geht es ja um dei Effizienz der Ärzte und da wurde mir von allen berichtet, dass die Ärzte sehr gut sind.

Essen und Trinken

Meine lieben, ihr wisst gar nicht wie lecker das Essen hier ist!
Man könnte den ganzen Tag essen, abwechselnd süß und salzig...
Typisches Essen dass man hier auf der Straße und an jeder Ecke kaufen kann sind Empanadas (Teigtaschen mit Fleisch oder Gemüse gefüllt),
Chipas (Gebäck aus Mais, Mehl und Käse),
Chipahuasu(harte Suppe, Kuchenähnlich,mit Mais),
buntes Popkorn,
Lomitos (Sandwich gefüllt mit gebratenem Rindfleisch,Eieromlett, Salat,Tomate, Ketschup,Mayo und Mais)
und Hamburguesa (wie in Deutschland nur tausendmal besser!)

In Restaurants und in den Familien gibt es sopa Paaraguaya, die einzige feste Suppe der Welt,im Gegensatz zu chipahuasu ohne Mais (hoert sich ecklich an, ist aber koestlich!),

Typisches süßes Essen ist Dulce de Leche, ein karamellauftrich mit kondensilch, der auf Brot, im gebäck, als Eis oder einfach so zum Dahinschmelzen schmeckt!
Ich glaube wir werden Heiraten!;D

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Montag, 30. Juli 2012
Fortsetzung folgt;D
Freitag, 27.7,2012
Meine liebe, nach dem ich hier einige schwierige Tage in meiner Gastfamilie hatte geht es nun in in einem Schwung aufwärts! Morgen kann ich endlich bei meiner eigentlich Familie einziehen, einem jungen Pärchen mit einem einjähigen Sohn und einem kleinen Hund. Gestern habe ich sie schon ein bisschen bei einem Abendessen kennengelernt und mich auf Anhieb gut mit ihnen verstanden. Vorallem Oliver, ihr Baby hat es mir angetan:)
Meine chinesische Gastfamilie war zwar auch nett, jedoch hatte niemand von ihnen Zeit für mich und es wurde ziemlich viel Chinesich gesprochen, da der Vater kaum Spanisch versteht oder spricht. Dafür habe ich viel Zeit mit der Hausangestellten verbracht und dabei viel über ihre Geschichte und das Schicksal vieler Angestellter in Paraguay erfahren.
Sie erzählte mir dass sie alleine in einer kleinen Wohnung in Asunción lebt, während ihr 3 Jähriger Sohn in Ciudad del Este bei ihren Eltern wohnt (etwa 5 Autostunden von Encarnación entfernt) und ihr Mann in Buenos Aires, weil er dort arbeitet. Ihren Sohn sieht sie einmal im Monat, an ihrem Arbeitsfreien Tag, ihren Mann kann sie alle Paar Monate mal sehen.
Freunde hat sie nicht, da ihr Mann eifersüchtig ist, ihr Tag endet nach der Arbeit allein in ihrer Wohnung. Es ist nicht ihre Geschichte allein die mich zum Nachdenken brachte, sondern vorallem die Tatsache, dass meine Gastfamilie nicht die leiseste Ahnung, geschweige denn Interesse an ihrem Leben haben.

Wie viele Menschen leisten täglich ihre Arbeit für uns, an Kassen, in öffentlichen Toilleten, in Geschäften, in unserem Haus, von denen wir nichts wissen, für die wir uns nicht interessieren. Wie viele Menschen haben eine Geschichte wie Miriam, die Angestellte im Haus, die für die Familie kocht, putzt und wäscht und dafür weder ein Lächeln noch ehrliche Dankbarkeit erhält?
...

Mir war und ist es immer noch sehr unangenehm von ihr bedient und bekocht zu werden und meine Wäsche von ihr waschen zu lassen. Das Meiste mache ich selbst und bedanke mich jedes Mal wenn sie etwas kocht oder geputzt hat. Das tut hier sonst niemand im Haus.
Es ist in Paraguay ganz normal eine Angestellte zu haben, die sich um alles im Haus kümmert.
Die Hausarbeit bleibt aber auch in fast allen Familien an den Frauen hängen, da die Männer dazu erzogen wurden nichts zu tun. Desswegen brauchen die meisten Familien, in denen beide Berufstätig sind eine zusätzliche Hilfe. Natürlich können sich das nur die reicheren Familien leisten, zudem ist aber auch die Bezahlung der Angestellten nicht sehr hoch. Eine Angestellte die jeden Tag (außer Sonntags) von morgens bis Abends arbeitet bekommt einen Mindestlohn von 200 Euro im Monat, die Höchstbezahlung beträgt 800 Euro.
...
Endlich habe ich nun auch ein bisschen mehr von der Stadt gesehen, am Mittwoch hatte ich zum ersten Mal Spanischunterricht, zusammen mit zwei Austauschschülern aus den USA, mit denen ich anschließend die Stadt erkundet habe.
Mein Gesamteindruck ist sehr positiv, gewohnungsbedürftig aber alles in allem sehr schön. Wo ich momentan wohne befinden sich ja vorallem Geschäfte, was mich ein bisschen gestört hat weil mir die Natur fehlt, im inneren der Stadt gibt es jedoch wie ich herausfand einen wunderschönen Park mit einem kleinen Wasserfall und Palmen. Encarnación hat außerdem viele schöne kleine bunte Häusschen in leuchtenden Farben und vorallem eine wunderschöne Aussicht auf Posadas. Wir haben hier sogar einen Strand am Río Paraguay, an dem man sich im Sommer sonnen kann und im "Meer" sogar baden kann (wovon hier viele jedoch abraten weil das Wasser nicht sehr sauber sein soll;D).
Kürzlich wurde entlang des Flusses ein breiter Gehweg und eine Balustrade gebaut, sodass man Kilometer weit am meeresähnlichen Fluss spazieren oder joggen gehen kann.
Ich habe den Strand hier gleich zu meinem lieblingsort erkoren, bei meinem hervorragenden Orientierungssinn, den ihr ja alle zu schätzen wisst weiß ich leider nur nicht mehr wie ich da hinkomme;D
Allgemein muss ich noch lernen mich hier zurecht zufinden und mit dem Bus zu fahren, bis jetzt wurde ich immer im Auto herumkutschiert. Das wird bestimmt lustig, nach allem was ich über Busfahrten in Südamerika gehört habe;D.
Ab Montag werde ich es auf jeden Fall wissen, da ich dann zum ersten Mal zu meiner neuen Arbeit fahren kann:)
Darauf bin ich schon sehr gespannt und freue mich total dann endlich ein Paar Leute kennenzulernen die nicht nur chinesich sprechen.
Bei meinem Spanischunterricht, zu dem ich 2 Mal die Woche gehen muss, werde ich ich statt Spanisch zu lernen etwas über die Kultur, die Geschichte und die Menschen in Paraguay erfahren, da ich wie die lehrerin meint schon genug Spanisch kann;D
Außerdem werde ich ein bisschen Guaraní lernen, die indigene Sprache Paraguays, was mich total freut. Gesprochen wird Guaraní zumeist von den Bauern, Angestellten und ländlichen Menschen, die reichen und eingewanderten Menschen sprechen nur Spanisch. Wie die Angestellte mir erzählte schämen sich hier viele Guaraní zu sprechen oder Lieder in der Sprache zu hören. Ich denke damit meinte sie jeodhc vorallem die reichere bevölkerungsschicht, da ich von vielen anderen gehört habe, dass sie sehr stolz auf ihrer Sprache sind. Vorallem in Großstädten wie Asunción, Ciudad del Este und Encarnación wird von Jugendlichen ein sehr witziges Spanisch gesprochen, sie betonen viele Wörter als wären sie Amerikaner die gerade lernen Spanisch zu sprechen. Zum Beispiel wird dabei aus " trabajar" traabaaajäaar" (einfach mit verschnupfter Nase vortellen). Ich hoffe das gewöhne ich mir nicht auch an!;D
...
Samstag,28.7.2012
Sooo jetzt bin ich endlich bei meiner neuen Familie eingezogen und irgendwie endlich auch richtig in Paraguay angekommen. Hier fuehle ich mich wirklich wie in einer Familie und mit dem Kleinen werde ich mich hier auch nie langweilen. Morgen werde ich dann wahrscheinlich mit der Arbeit beginnen oder halt mañana, das Motto nach dem hier alle gerne leben;D

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Mittwoch, 25. Juli 2012
Erste Eindrücke in Paraguay
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Meine lieben,
Dieser Blog ist für alle die Lust haben an meinem Abenteuer in Paraguay teilzunehmen und mich ein Jahr lang bei meinen Schritten zu begleiten.:)
Ich möchte euch mit diesem Blog aber auch die Paraguayanische Kultur näher bringen und Vorurteile,Ignoranz und Missverständnisse vermindern.

Ich möchte zunächst sagen, dass alles was ich schreibe meinen ersten Eindrücken und Erfahrungen entspricht und ich auch wenn ich von "den Paraguayanos" schreibe nie die gesamte Bevölkerung meine, sondern nur die Menschen die ich bis jetzt kennenlernen durfte. Eine Verallgemeinerung ist in jedem Fall falsch, kann jedoch wörtlich gesehen schwer vehindert werden. Auch fällt es jedem mit europäischen Hintergrund schwer, sein eurozentristisches Weltbild, welches einen (ab)wertenden Blick und einen zwingenden Vergleich zum eigenen Heimatsland beinhaltet, abzuschalten.
Genau das will ich jedoch mit der Zeit lernen und verinnerlichen,irgendwann auch ganz natürlich internalisieren. Die Kultur und das Land sind in jedem Fall anders, jedoch nicht als minderwertig in Relation zur eigenen zu sehen.
Ich empfinde es als sehr wichtig zu betonen, dass es sich bei meinem freiwilligen sozialen Jahr um einen interkulturellen Austausch handelt,von dem ich selbst sehr profitiere. Ich habe das Glück eine neue Kultur kennenlernen zu dürfen und von einer Familie aufgenommen zu werden. Zudem darf ich an einem tollem Projekt mitwirken, dass effizient Häuser für bedürftige Menschen baut.
Das alles ist vor allem eine Chance für mich, meinen Horizont zu erweitern und auch andere an meinen Erfahrungen teilhaben zu lassen.

Seit fünf Tagen bin ich nun in Paraguay, weit weg von Deutschland, von allem vertrauten und geliebten und zugleich ganz nah an der wundervollen Freiheit der Ferne, des Unbekannten und Geheimnissvollen.
Ich habe bis jetzt leider noch nicht sehr viel von Paraguay gesehen, da ich in der Hauptstadt Asunción nur 2 Tage verbracht habe in denen ich in einem Vorbereitungscamp mit den anderen Feiwilligen und Austauchsschülern aus Amerika, Belgien und Deutschland auf meinen Aufenthalt in Paraguay vorbereitet wurde.
Doch schon dort habe ich einen kleinen Eindruck von der Menthalität von einigen Paraguayos bekommen und mich gleich pudelwohl gefühlt.
Die einheimischen Teamer legten eine Leichtigkeit, Unbeschwertheit und Fröhlichkeit an den Tag die uns alle zum lachen brachte und uns sofort das Gefühl gab,angekommen zu sein. Sie warnten uns vor, dass man in Paraguay sehr gerne Witze über andere macht und wir das nicht zu ernst nehmen sollen. Sie nemen sich selbst einfach nicht zu ernst, was ich wundervoll erfrischend finde.
Ich merke schon jetzt dass ich mich hier richtig wohl fühlen werde.
Und endlich erfahre ich auch in welche Gastfamilie ich komme, nach monatelanger Ungewissheit und Unruhe eine echte Erleichterung!

Nach eineinhalb Tagen Vorbereitungscamp geht es schließlich nach einer 5 stündigen Autofahrt mit meiner zuständigen Teamerin weiter nach Encarnación, der drittgrößten Stadt Paraguays, die direkt an die Stadt Posadas in Argentinen angrenzt. Dort erwartet mich bereits meine Welcomefamily, in der ich einen Monat wohnen werde. Die Familie ist chinesicher Abstammung und besitzt ein großes Haus mit einem eigenen Geschäft im Untergeschoß.
Sie empfangen mich herzlich und stellen mich allen als ihre neue Tochter vor;D
Am nächsten Tag fahren wir auf den Campo, ein riesiges Stück Land auf dem die reichen Paraguayos ihr Haus bauen, da wie mir die Gastmutter erzählt die Einbruchsgefahr und Kriminalität im Allgemeinen immer weiter steigt.
Ich finde die Erfahrung sehr interessant nun einen Monat bei einer besser gestellten Familie wohnen zu dürfen, da ich so beide Seiten von Paraguay kennenlerne, die Arme und die Reiche. Besonders interessant ist es auch die Kultur und die Gewohnheiten von einer eingewanderten Familie kennenzulernen, die einen chinesichen Hintergrund hat.

Auf dem Campo wird auf jeden Fall deutlich, dass sich hier nur Menschen mit einem ausgebeulten Portmonait bewegen. Es gibt ein Restaurant mit extremen Preisen die das Portmonait dann netterweise wieder erleichtern und überall Golfflächen die vermutlich ziemlich viel Wasser verbrauchen.
Ich lerne den Rest der Familie kennen, gefühlte Hundert neue Gesichter und Namen.
Aber alle sind nett zu mir, die Sonne scheint warm vom Himmel und taucht schließlich Abends als sie untergeht den ganzen Campo in wunderschönes rotes Licht.
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Solche Sonnenuntergänge wie hier habe ich noch nie erlebt, sie geben einem das Gefühl fliegen zu können...
Als wir Abends zurückfahren bietet sich uns ein wundervoller Anblick. Die ganze Stadt ist beleuchtet und der Río Paraguay und Argentienen auf der anderen Seite des Flusses leuchten in geheimnissvollem Licht. Nach Argentinen darf ich leider erst in einem Monat reisen, wenn ich ich mein Visa bekommen habe.

Am nächsten Tag wecken mich warme Sonnenstrahlen, die durch mein Fenster dringen. Ich habe hier mein eigenes Zimmer, direkt neben der riesigen Terasse. Auf dieser verbringe ich den ganzen Vormittag, direkt in der Sonne und fühle mich wie im Urlaub.
Meine Familie arbeitet leider den ganzen Tag, meine Gastschwester ist in der Schule und meine beiden Gastbrüder sind gerade in den USA in Disneyland, wo sie ihren 15. Geburtstag feiern. In Paraguay ist der 15. nämlich der wichtigste Geburtstag für Jugendliche, sie dürfen entweder eine riesen Party it 10000 Leuten machen, oder mit Freunden nach Disneyland fahren. Natürlich gilt dieser Luxus eher für die besser gestellten Menschen.
Aber weiter im Text, da alle bis Abends weg sind beschäftige ich mich die nächsten Tage alleine, was mich jedoch bis jetzt nicht weiter stört.
Schade finde ich nur, dass ich noch nichts von der Stadt gesehen habe, alleine darf ich hier leider nicht weiter als um den Block.Was ich bei dieser Erkundigung durch die Straßen sah war zugleich spannend als auch ungewohnt und ein bisschen unheimlich. Es ist nicht so als würde man in Europa in eine neue Stadt kommen, hier ist einfach alles anders. Direkt unter der Terasse meiner Gastfamilie befindet sich ein Stück Land mit Kühen,Hunden, Hähnen und Vögeln die ich jeden morgen wecken. Am Straßenrand verkaufen Männer und Kinder Essen, weiter hinten befindet sich eine Landschaft aus verschiedenen Geschäften mit Essen, Autotteilen, Kleidung und Krimskrams. Ampeln gibt es nicht, das Prinzip nach dem man sicher über die Straße kommt haben ich noch nicht verstanden;D
Der Boden besteht aus roter Erde, was irgendwie schön aussieht und mich an den Sonnenuntergang erinnert. Die Männer sind ziemlich interessiert an europäischen Frauen, naja wahrscheinlich eher an Frauen im Allgemeinen;D
Sie teilen mir dies durch Zischlaute und " hola amore" mit.
Daran muss ich mich auf jeden Fall noch gewöhnen;D

Meine Arbeit beginnt leider erst nächste Woche, bis dahin muss ich mich irgendwie noch anders beschäftigen.

Bald berichte ich euch mehr!

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