Montag, 30. Juli 2012
Fortsetzung folgt;D
lilia s., 02:50h
Freitag, 27.7,2012
Meine liebe, nach dem ich hier einige schwierige Tage in meiner Gastfamilie hatte geht es nun in in einem Schwung aufwärts! Morgen kann ich endlich bei meiner eigentlich Familie einziehen, einem jungen Pärchen mit einem einjähigen Sohn und einem kleinen Hund. Gestern habe ich sie schon ein bisschen bei einem Abendessen kennengelernt und mich auf Anhieb gut mit ihnen verstanden. Vorallem Oliver, ihr Baby hat es mir angetan:)
Meine chinesische Gastfamilie war zwar auch nett, jedoch hatte niemand von ihnen Zeit für mich und es wurde ziemlich viel Chinesich gesprochen, da der Vater kaum Spanisch versteht oder spricht. Dafür habe ich viel Zeit mit der Hausangestellten verbracht und dabei viel über ihre Geschichte und das Schicksal vieler Angestellter in Paraguay erfahren.
Sie erzählte mir dass sie alleine in einer kleinen Wohnung in Asunción lebt, während ihr 3 Jähriger Sohn in Ciudad del Este bei ihren Eltern wohnt (etwa 5 Autostunden von Encarnación entfernt) und ihr Mann in Buenos Aires, weil er dort arbeitet. Ihren Sohn sieht sie einmal im Monat, an ihrem Arbeitsfreien Tag, ihren Mann kann sie alle Paar Monate mal sehen.
Freunde hat sie nicht, da ihr Mann eifersüchtig ist, ihr Tag endet nach der Arbeit allein in ihrer Wohnung. Es ist nicht ihre Geschichte allein die mich zum Nachdenken brachte, sondern vorallem die Tatsache, dass meine Gastfamilie nicht die leiseste Ahnung, geschweige denn Interesse an ihrem Leben haben.
Wie viele Menschen leisten täglich ihre Arbeit für uns, an Kassen, in öffentlichen Toilleten, in Geschäften, in unserem Haus, von denen wir nichts wissen, für die wir uns nicht interessieren. Wie viele Menschen haben eine Geschichte wie Miriam, die Angestellte im Haus, die für die Familie kocht, putzt und wäscht und dafür weder ein Lächeln noch ehrliche Dankbarkeit erhält?
...
Mir war und ist es immer noch sehr unangenehm von ihr bedient und bekocht zu werden und meine Wäsche von ihr waschen zu lassen. Das Meiste mache ich selbst und bedanke mich jedes Mal wenn sie etwas kocht oder geputzt hat. Das tut hier sonst niemand im Haus.
Es ist in Paraguay ganz normal eine Angestellte zu haben, die sich um alles im Haus kümmert.
Die Hausarbeit bleibt aber auch in fast allen Familien an den Frauen hängen, da die Männer dazu erzogen wurden nichts zu tun. Desswegen brauchen die meisten Familien, in denen beide Berufstätig sind eine zusätzliche Hilfe. Natürlich können sich das nur die reicheren Familien leisten, zudem ist aber auch die Bezahlung der Angestellten nicht sehr hoch. Eine Angestellte die jeden Tag (außer Sonntags) von morgens bis Abends arbeitet bekommt einen Mindestlohn von 200 Euro im Monat, die Höchstbezahlung beträgt 800 Euro.
...
Endlich habe ich nun auch ein bisschen mehr von der Stadt gesehen, am Mittwoch hatte ich zum ersten Mal Spanischunterricht, zusammen mit zwei Austauschschülern aus den USA, mit denen ich anschließend die Stadt erkundet habe.
Mein Gesamteindruck ist sehr positiv, gewohnungsbedürftig aber alles in allem sehr schön. Wo ich momentan wohne befinden sich ja vorallem Geschäfte, was mich ein bisschen gestört hat weil mir die Natur fehlt, im inneren der Stadt gibt es jedoch wie ich herausfand einen wunderschönen Park mit einem kleinen Wasserfall und Palmen. Encarnación hat außerdem viele schöne kleine bunte Häusschen in leuchtenden Farben und vorallem eine wunderschöne Aussicht auf Posadas. Wir haben hier sogar einen Strand am Río Paraguay, an dem man sich im Sommer sonnen kann und im "Meer" sogar baden kann (wovon hier viele jedoch abraten weil das Wasser nicht sehr sauber sein soll;D).
Kürzlich wurde entlang des Flusses ein breiter Gehweg und eine Balustrade gebaut, sodass man Kilometer weit am meeresähnlichen Fluss spazieren oder joggen gehen kann.
Ich habe den Strand hier gleich zu meinem lieblingsort erkoren, bei meinem hervorragenden Orientierungssinn, den ihr ja alle zu schätzen wisst weiß ich leider nur nicht mehr wie ich da hinkomme;D
Allgemein muss ich noch lernen mich hier zurecht zufinden und mit dem Bus zu fahren, bis jetzt wurde ich immer im Auto herumkutschiert. Das wird bestimmt lustig, nach allem was ich über Busfahrten in Südamerika gehört habe;D.
Ab Montag werde ich es auf jeden Fall wissen, da ich dann zum ersten Mal zu meiner neuen Arbeit fahren kann:)
Darauf bin ich schon sehr gespannt und freue mich total dann endlich ein Paar Leute kennenzulernen die nicht nur chinesich sprechen.
Bei meinem Spanischunterricht, zu dem ich 2 Mal die Woche gehen muss, werde ich ich statt Spanisch zu lernen etwas über die Kultur, die Geschichte und die Menschen in Paraguay erfahren, da ich wie die lehrerin meint schon genug Spanisch kann;D
Außerdem werde ich ein bisschen Guaraní lernen, die indigene Sprache Paraguays, was mich total freut. Gesprochen wird Guaraní zumeist von den Bauern, Angestellten und ländlichen Menschen, die reichen und eingewanderten Menschen sprechen nur Spanisch. Wie die Angestellte mir erzählte schämen sich hier viele Guaraní zu sprechen oder Lieder in der Sprache zu hören. Ich denke damit meinte sie jeodhc vorallem die reichere bevölkerungsschicht, da ich von vielen anderen gehört habe, dass sie sehr stolz auf ihrer Sprache sind. Vorallem in Großstädten wie Asunción, Ciudad del Este und Encarnación wird von Jugendlichen ein sehr witziges Spanisch gesprochen, sie betonen viele Wörter als wären sie Amerikaner die gerade lernen Spanisch zu sprechen. Zum Beispiel wird dabei aus " trabajar" traabaaajäaar" (einfach mit verschnupfter Nase vortellen). Ich hoffe das gewöhne ich mir nicht auch an!;D
...
Samstag,28.7.2012
Sooo jetzt bin ich endlich bei meiner neuen Familie eingezogen und irgendwie endlich auch richtig in Paraguay angekommen. Hier fuehle ich mich wirklich wie in einer Familie und mit dem Kleinen werde ich mich hier auch nie langweilen. Morgen werde ich dann wahrscheinlich mit der Arbeit beginnen oder halt mañana, das Motto nach dem hier alle gerne leben;D
Meine liebe, nach dem ich hier einige schwierige Tage in meiner Gastfamilie hatte geht es nun in in einem Schwung aufwärts! Morgen kann ich endlich bei meiner eigentlich Familie einziehen, einem jungen Pärchen mit einem einjähigen Sohn und einem kleinen Hund. Gestern habe ich sie schon ein bisschen bei einem Abendessen kennengelernt und mich auf Anhieb gut mit ihnen verstanden. Vorallem Oliver, ihr Baby hat es mir angetan:)
Meine chinesische Gastfamilie war zwar auch nett, jedoch hatte niemand von ihnen Zeit für mich und es wurde ziemlich viel Chinesich gesprochen, da der Vater kaum Spanisch versteht oder spricht. Dafür habe ich viel Zeit mit der Hausangestellten verbracht und dabei viel über ihre Geschichte und das Schicksal vieler Angestellter in Paraguay erfahren.
Sie erzählte mir dass sie alleine in einer kleinen Wohnung in Asunción lebt, während ihr 3 Jähriger Sohn in Ciudad del Este bei ihren Eltern wohnt (etwa 5 Autostunden von Encarnación entfernt) und ihr Mann in Buenos Aires, weil er dort arbeitet. Ihren Sohn sieht sie einmal im Monat, an ihrem Arbeitsfreien Tag, ihren Mann kann sie alle Paar Monate mal sehen.
Freunde hat sie nicht, da ihr Mann eifersüchtig ist, ihr Tag endet nach der Arbeit allein in ihrer Wohnung. Es ist nicht ihre Geschichte allein die mich zum Nachdenken brachte, sondern vorallem die Tatsache, dass meine Gastfamilie nicht die leiseste Ahnung, geschweige denn Interesse an ihrem Leben haben.
Wie viele Menschen leisten täglich ihre Arbeit für uns, an Kassen, in öffentlichen Toilleten, in Geschäften, in unserem Haus, von denen wir nichts wissen, für die wir uns nicht interessieren. Wie viele Menschen haben eine Geschichte wie Miriam, die Angestellte im Haus, die für die Familie kocht, putzt und wäscht und dafür weder ein Lächeln noch ehrliche Dankbarkeit erhält?
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Mir war und ist es immer noch sehr unangenehm von ihr bedient und bekocht zu werden und meine Wäsche von ihr waschen zu lassen. Das Meiste mache ich selbst und bedanke mich jedes Mal wenn sie etwas kocht oder geputzt hat. Das tut hier sonst niemand im Haus.
Es ist in Paraguay ganz normal eine Angestellte zu haben, die sich um alles im Haus kümmert.
Die Hausarbeit bleibt aber auch in fast allen Familien an den Frauen hängen, da die Männer dazu erzogen wurden nichts zu tun. Desswegen brauchen die meisten Familien, in denen beide Berufstätig sind eine zusätzliche Hilfe. Natürlich können sich das nur die reicheren Familien leisten, zudem ist aber auch die Bezahlung der Angestellten nicht sehr hoch. Eine Angestellte die jeden Tag (außer Sonntags) von morgens bis Abends arbeitet bekommt einen Mindestlohn von 200 Euro im Monat, die Höchstbezahlung beträgt 800 Euro.
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Endlich habe ich nun auch ein bisschen mehr von der Stadt gesehen, am Mittwoch hatte ich zum ersten Mal Spanischunterricht, zusammen mit zwei Austauschschülern aus den USA, mit denen ich anschließend die Stadt erkundet habe.
Mein Gesamteindruck ist sehr positiv, gewohnungsbedürftig aber alles in allem sehr schön. Wo ich momentan wohne befinden sich ja vorallem Geschäfte, was mich ein bisschen gestört hat weil mir die Natur fehlt, im inneren der Stadt gibt es jedoch wie ich herausfand einen wunderschönen Park mit einem kleinen Wasserfall und Palmen. Encarnación hat außerdem viele schöne kleine bunte Häusschen in leuchtenden Farben und vorallem eine wunderschöne Aussicht auf Posadas. Wir haben hier sogar einen Strand am Río Paraguay, an dem man sich im Sommer sonnen kann und im "Meer" sogar baden kann (wovon hier viele jedoch abraten weil das Wasser nicht sehr sauber sein soll;D).
Kürzlich wurde entlang des Flusses ein breiter Gehweg und eine Balustrade gebaut, sodass man Kilometer weit am meeresähnlichen Fluss spazieren oder joggen gehen kann.
Ich habe den Strand hier gleich zu meinem lieblingsort erkoren, bei meinem hervorragenden Orientierungssinn, den ihr ja alle zu schätzen wisst weiß ich leider nur nicht mehr wie ich da hinkomme;D
Allgemein muss ich noch lernen mich hier zurecht zufinden und mit dem Bus zu fahren, bis jetzt wurde ich immer im Auto herumkutschiert. Das wird bestimmt lustig, nach allem was ich über Busfahrten in Südamerika gehört habe;D.
Ab Montag werde ich es auf jeden Fall wissen, da ich dann zum ersten Mal zu meiner neuen Arbeit fahren kann:)
Darauf bin ich schon sehr gespannt und freue mich total dann endlich ein Paar Leute kennenzulernen die nicht nur chinesich sprechen.
Bei meinem Spanischunterricht, zu dem ich 2 Mal die Woche gehen muss, werde ich ich statt Spanisch zu lernen etwas über die Kultur, die Geschichte und die Menschen in Paraguay erfahren, da ich wie die lehrerin meint schon genug Spanisch kann;D
Außerdem werde ich ein bisschen Guaraní lernen, die indigene Sprache Paraguays, was mich total freut. Gesprochen wird Guaraní zumeist von den Bauern, Angestellten und ländlichen Menschen, die reichen und eingewanderten Menschen sprechen nur Spanisch. Wie die Angestellte mir erzählte schämen sich hier viele Guaraní zu sprechen oder Lieder in der Sprache zu hören. Ich denke damit meinte sie jeodhc vorallem die reichere bevölkerungsschicht, da ich von vielen anderen gehört habe, dass sie sehr stolz auf ihrer Sprache sind. Vorallem in Großstädten wie Asunción, Ciudad del Este und Encarnación wird von Jugendlichen ein sehr witziges Spanisch gesprochen, sie betonen viele Wörter als wären sie Amerikaner die gerade lernen Spanisch zu sprechen. Zum Beispiel wird dabei aus " trabajar" traabaaajäaar" (einfach mit verschnupfter Nase vortellen). Ich hoffe das gewöhne ich mir nicht auch an!;D
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Samstag,28.7.2012
Sooo jetzt bin ich endlich bei meiner neuen Familie eingezogen und irgendwie endlich auch richtig in Paraguay angekommen. Hier fuehle ich mich wirklich wie in einer Familie und mit dem Kleinen werde ich mich hier auch nie langweilen. Morgen werde ich dann wahrscheinlich mit der Arbeit beginnen oder halt mañana, das Motto nach dem hier alle gerne leben;D
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